Theaterwissenschaft München
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Vortrag von Danijela Weber-Kapusta (DFG-Forschungsprojekt)

"Kultur – Macht – Identität ". Eine vergleichende Untersuchung der Machtstrukturen in der Kultur am Beispiel des deutsch- und des kroatischsprachigen Theaters in Kroatien im 19. Jahrhundert

03.05.2017

Vortrag von Danijela Weber-Kapusta im Rahmen des TWM-Forschungskolloquiums

Danijela Weber-Kapusta
Zeit: Mittwoch, 03. Mai 2017, 12-14 Uhr (s.t.)

Ort: Institut für Theaterwissenschaft, Georgenstr. 11, Raum 109

Eine Veranstaltung des Centre for Global Theatre History

Danijela Weber-Kapusta studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Vergleichende Literatur. 2011 promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Zagreb (Institut für kroatische Theatergeschichte), Lehrbeauftragte am Institut für Theaterwissenschaft in München und externe Mitarbeiterin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien (Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte). Ab dem Wintersemester 2016 arbeitet sie an dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt „Kultur-Macht-Identität“ am Institut für Theaterwissenschaft der LMU.


Theater in Agram
Kaiserlich-städtisches Theater in Agram (Zagreb)


Abstract:
Im Zeitalter der Modernisierung und des Liberalismus avancierte das Theater zu einem der bedeutendsten globalen Massenmedien. Die Veränderungen im Profil des potentiellen Publikums, die Gründungen von Privattheatern und ihre Öffnung für verschiedene Gesellschaftsklassen sowie die politischen Faktoren haben eine Renaissance des Wandertheaters stimuliert und befördert. Es war gerade diese Theaterform, die eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der transnationalen kulturellen Öffentlichkeit spielte. Dieses Projekt untersucht die Rolle und die Bedeutung, die das deutschsprachige Wandertheater bei der Etablierung des transnationalen Theatermarktes in der Habsburger Monarchie gespielt hat. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei das Wirken des deutschsprachigen Theaters in Kroatien im 19. Jahrhundert. Behandelt wird ein historisches Paradox: während die deutschsprachigen Wandertheater in der ersten Phase die Entstehung eines transnationalen Theaterpublikums ermöglicht hatten, beförderten sie und beschleunigten in der zweiten Phase den Prozess der Entstehung und Institutionalisierung des kroatischen nationalen Theaters. Das Ergebnis war das Verschwinden der transnationalen kulturellen Öffentlichkeit und die Entstehung einer neuen Art des Publikums: es war das nationale Publikum.

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