Theaterwissenschaft München
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Gastvortrag von Frau Dr. Elfi Vomberg (TWM Forschungskolloquium)

"Wagner-Vereine heute – Wagnerianer in Israel"

26.06.2019

Foto Elfi VombergGastvortrag von Frau Dr. Elfi Vomberg
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

"Wagner-Vereine heute – Wagnerianer in Israel"

im Rahmen des TWM Forschungskolloquiums

Zeit: Mittwoch, 26.06.2019, 12.15 bis 14.00 Uhr
Ort: Institut für Theaterwissenschaft, Georgenstraße 11, Raum 109

Seine Anhänger reisen nicht, sie pilgern – und nennen sich nicht einfach Fans, sondern Wagnerianer. Die mythisch-überhöhte Huldigung Richard Wagners ist ein Phänomen, das von Beginn an den Diskurs über den deutschen Komponisten bestimmt. Das globale Potenzial dieser besonderen Kultur der Wagner-Verehrung spiegelt sich bis heute im "Richard-Wagner-Verband International" wider. Weltweit engagieren sich 23.000 Mitglieder in 137 Ortsvereinen und setzen sich für die Pflege des Werkes Richard Wagners ein.
Der Vortrag "Wagner-Vereine und Wagnerianer heute" zeichnet das Bild des Wagner-Fans nach, der auch im 21. Jahrhundert noch eine Kultur der Verehrung und Mystifizierung fördert. So lässt Elfi Vomberg Vereinsmitglieder etwa aus Wellington, Tokyo, New York oder Bayreuth zu Wort kommen und spürt in einer empirischen Studie der Faszination für Richard Wagner und seiner Musik nach. Sie arbeitet dafür erstmals die Vereinsgeschichte des Richard-Wagner-Verbandes nach 1945 auf und beleuchtet insbesondere das Verhältnis der Vereine zu den Bayreuther Festspielen und der Familie Wagner.
Ein anderer Schwerpunkt des Vortrages bildet die Perspektive auf die 2009 gegründete "Israel Wagner Society" in Jerusalem und sucht unter dem Eindruck des Wagner-Boykotts im Umfeld der israelischen Wagner-Vereinsmitglieder nach Antworten auf die Frage, welche Rolle Richard Wagners Musik für das kollektive Gedächtnis Israels heute spielt.

Elfi Vomberg arbeitet als Postdoc am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Literaturwissenschaft und Soziologie an der Universität zu Köln promovierte sie im interdisziplinären Studiengang „Musik und Performance“ am Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth mit der Arbeit „Wagner-Vereine und Wagnerianer heute“.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kultur, Ästhetik und Geschichte akustischer Medien. Außerdem forscht, lehrt und publiziert sie aktuell zum kulturellen Gedächtnis sowie zu Prozessen der Erinnerungskultur im Spiegel der kulturellen Globalisierung. Darüber hinaus arbeitet sie als Redakteurin und Dramaturgin beim Westdeutschen Rundfunk in Köln.

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