Theaterwissenschaft München
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Separatisten

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SEPARATISTEN  von Thomas Freyer5./6. Juli 2010, im Kulturhafen PUERTO GIESING, dem neuen Projekt von Zehra Spindler (München 852), im Ex-Hertie-Kaufhaus in der Tegernseer Landstr. 64!

Nach der Aktion vom 1. Juni »Geld oder Kultur« auf dem Marienplatz, wird an weiteren Plänen geschmiedet. Der Dramaturg Malte Jelden von den Münchner Kammerspielen kommentierte die Aktion bei »münchen.tv«: »Der Nutzwert [von Kultur] ist generell der, dass man sich mit sich selbst und mit seinem Leben beschäftigt. Theater – Kultur insgesamt – versucht Sinnfragen zu stellen, […] in dem sie einen mit den eigenen Fragen konfrontiert: ›Ich denke, also bin ich.‹ So funktioniert Kultur. Kultur darf gar nicht in Frage gestellt werden.« Die Aktion hat gezeigt, dass die Münchner Bürger gewillt sind, Kultur zu unterstützen. Jetzt ist es an der Zeit selbst zu handeln!


Die SEPARATISTEN gehen  noch einen Schritt weiter! Kultur muss in den alltäglichen Aufgabenbereich mit einfließen! Aktuelle Geschehnisse verlangen ein aktuelles Sprachrohr.

Thomas Freyers Stück stellt aktuelle Fragen: Reinhard Wengierek (DIE WELT) schreibt zum Stück: Ein »[…] verfolgtes Grundthema […]: nämlich Aus- und Umsteigefantasien, das alternative Sich-Lösen aus bisherigen Bindungen sowie das Wagnis vom radikalen Neubeginn. Und der neue heilige Ernst des Spiels, seine äußere Strenge, seine Konzentration auf das Wort, auf die innere Stimmung der Figur und ihre Spannung zum Mitspieler.« Wie kann und darf eine Gruppe Widerstand leisten? Der aktuelle Verfassungsschutzbericht zeigt, dass die radikalen, gewalttätigen Proteste zunehmen. Dass Gewalt wieder ein »Mittel« wird.

Die Studentenproteste 2009/2010 haben aber auch gezeigt, dass vernünftig diskutiert werden kann! Dass mit Geduld protestiert wird!

Die SEPARATISTEN sind auf der Suche nach ihrem persönlichen Freiraum in ihrer Stadt. Dieser Freiraum ist in Gefahr: Die Baumaßnahmen der Stadt bedrohen ihr Viertel. Geplante Neubauten und Renovierungen treiben die Miete in die Höhe, vertreiben die alten Mieter, gentrifizieren das Viertel. Einschränkungen durch das Bildungssystem rauben Zeit und Geld. Die politische Mitbestimmung scheint unerreichbar. Plötzlich ist die Rede vom Widerstand: Ein Versuch, die persönliche Vision von Freiheit in der kollektiven Mehrheit zu verwirklichen. Es stellt sich die Frage: Wie viel Selbstbestimmung verträgt ein Mensch? Welche Probleme treten auf, wenn sich eine Gruppe von ihrem restlichen Umfeld trennt? Muss ein Ziel radikal verfolgt werden, um realisiert werden zu können? Widerstand – in München? Welche Energie benötigt es, um in diesem Umfeld auszusteigen? Warum wird das Bequeme zum Unbequemen?

SEPARATISTEN ist ein konkreter Versuch. Das Motto »Da Draußen Wird Unsere Welt Gemacht« treibt das Projekt und das Ziel der SEPARATISTEN an: Alexander Burkhard, Lea Kosch, Martin Thamm, Felix Utting und Anna Várnai machen ihre eigene Welt.

Wir laden Sie herzlich ein zum gemeinsamen »Grillabend« mit den SEPARATISTEN. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter  http://achtungsetzdich.de und http://puerto-giesing.de/