Theaterwissenschaft München
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Fake[to]Pretend

Fake[to]Pretend ist eine Gruppe junger Künstler aus München, die an der Schnittstelle von bildender und darstellender Kunst, von Wissenschaft und Praxis dezidiert politisch ausgerichtete performative Ästhetiken entwickeln. Das Kollektiv führt dabei unterschiedliche programmatische und künstlerische Ansätze zusammen; einen Schwerpunkt bilden momentan Formen des Dokumentarischen, historische Recherche und das Erzählen von Geschichte(n).

www.faketopretend.de

aktuelle Produktionen:

Nestbeschmutzung

nestbeschmutzung

Premiere am 26.04.2011
20 Uhr, Reaktorhalle München

Weitere Vorstellungen: 27.04., 29.04., 30.04., 02.05. und 03.05. 2011

Raphael Dwinger wird zum Nestbeschmutzer. Gemeinsam mit dem Regisseur Tobias Ginsburg begibt er sich in die Abgründe deutscher Familiengeschichte: Sein Großvater Edwin Erich Dwinger war Kriegsgefangener im ersten Weltkrieg, Bestsellerautor im Dritten Reich und Propagandaschriftsteller von Goebbels’ und Himmlers Gnaden. Anderthalb Jahre arbeiten Raphael und sein jüdischer Freund Tobias über Edwin Erich Dwinger, über Schuld und Verantwortung, Täter- und Opferschaft in der eigenen Familie. Aus den Ergebnissen dieser Recherche - mehreren hundert Stunden Interviews, NS-Literatur und anderem historischen Bild- und Textmaterial - entsteht ein dokumentarischer Theaterabend: Die "Nestbeschmutzung".

In Kooperation mit der Schauburg - Theater der Jugend, der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München.
Mit freundlicher Unterstützung vom Kulturreferat der Stadt München und der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München.
www.nestbeschmutzung.de

 

Malinche

malinche

Premiere am 12.05.2011
20 Uhr, 
Akademietheater-Ost 
Prinzregententheater München

Weitere Vorstellungen: 14.05.,15.05., 16.05. 2011

Die spanisch-deutsche Produktion Malinche erzählt die Geschichte der Eroberung Mexikos mit dem Fokus auf ihre vielleicht kontroverseste Randfigur neu.Malinche ist die Übersetzerin und Geliebte des spanischen Konquistadoren Hernán Cortés. Im Gegensatz zu den berühmten Entdecker- und Erobererpersönlichkeiten ist ihre Rolle innerhalb der offiziellen, spanischen Geschichtsschreibung jedoch verschwindend gering. In der linearen Geschichte der Eroberung tauchen nur vereinzelt Hinweise auf ihre Biografie auf, die sie zur mehrsprachigen Vermittlerin zwischen den Kulturen macht: Von einem aztekischen Stamm wird sie Mayas übergeben und von diesen wiederum Cortés geschenkt. 500 Jahre nach der Konquista wird sie heute als Vorreiterin der Globalisierung gefeiert, aber auch als Volks-Verräterin gehasst, die es den Spaniern erst möglich gemacht hat, Mexiko zu erobern. So wird in Mittelamerika „Malinche“ auch als Schimpfwort verwendet.

Im Stil des politischen Essaytheaters entwickelten die Initiatoren von Malinche, Benno Heisel, Daphne Ebner und Simone Niehoff, einen Theaterabend im Grenzbereich zwischen Fakten und Fiktion.
www.faketopretend.de