Theaterwissenschaft München
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Vortrag von Leo Dick und Tassilo Tesche (twm Forschungskolloquium)

"Liminale Prozesse im progressiven Musiktheater der Gegenwart"

08.11.2017

Vortrag von Leo Dick und Tassilo Tesche
(Theatermacher, Künstler und Kunstwissenschaftler)

"Liminale Prozesse im progressiven Musiktheater der Gegenwart"

im Rahmen des TWM Forschungskolloquiums

Ort: Institut für Theaterwissenschaft, Georgenstraße 11, Raum 109
Zeit: Mittwoch, 08. November 2017, 12.15 -14.00 Uhr

Die Münchener Biennale für Neues Musiktheater 2016 war als eine Art Leistungsschau des progressiven Musiktheaters der Gegenwart konzipiert. Erklärtermaßen strebte das neu berufene Intendantenteam eine Hinterfragung habitualisierter Produktionsmuster und Autorschaftskonzepte an. Ein neuartiger curating process beförderte zu diesem Zweck den Kreationsmodus eines kollaborativen work in progress. Anhand des konkreten Fallbeispiels der Biennale-Produktion The Navidson Records setzt sich der Beitrag mit möglichen Konsequenzen dieser Neukonfiguration für die Methodik aktueller Musiktheaterforschung auseinander und diskutiert insbesondere Potentiale neuer Schnittstellen zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Forschungsarbeit.

Leo Dick, geboren 1976 in Basel, studierte in Berlin Komposition und Opernregie und war danach Meisterschüler von Georges Aperghis in der Klasse "Théâtre Musical" an der Hochschule der Künste Bern (HKB). Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf Formen des Neuen Musiktheaters. Seine Inszenierungen eigener Werke kamen u.a. an den Theatern Bielefeld, Oldenburg, Bern und Luxembourg heraus und wurden als Gastspiele im Rahmen der Biennale Bern, des Musikfestivals Bern, der World New Music Theatre Days und des Hellenic Festivals gezeigt. Im Herbst 2007 wurde er für zwei Jahre als Stipendiat in das Akademieprogramm 'Musiktheater heute' der Deutschen Bank aufgenommen (Juror Heiner Goebbels). Seit 2009 ist er als Dozierender im Studienbereich "Théâtre Musical" an der HKB beschäftigt. 2017 schloss er seine Dissertation zum "Sprechauftritt im Composed Theatre" ab. Seither leitet er das Forschungsfeld "Schnittstellen der zeitgenössischen Musik" an der HKB.

Tassilo Tesche ist Architekt, Theatermacher und bildender Künstler. Bühnenbildstudium an der Accademia di Belle Arti in Venedig. Germanistik- und Philosophiestudium an der FU Berlin. 2001 Diplom in Architektur an der Universität der Künste Berlin. Der Fokus seiner Theaterarbeit liegt auf der gemeinsamen Konzeption und Stückentwicklung mit Autoren, Komponisten und Regisseuren. Zahlreiche Uraufführungen bei internationalen Festivals wie z.B: Fonds experimentelles Musiktheater NRW, Biennale Bern, ITI-Germany / MusicTheatreNow, Münchener Biennale für neues Musiktheater (2016), Biennale Venedig (2017). Seit 2010 ist er Gastdozent für Szenographie an der Hochschule der Künste in Bern. Weitere Lehraufträge und Vorträge u.a. an der Università iuav Venedig, der Zürcher Hochschule der Künste und der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2017 wurde er von Heiner Goebbels als Gastprofessor an das Institut für Angewandte Theaterwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen berufen. 2012-15 Forschungsstelle im Rahmen des SNF-Forschungsprojektes "Zwischen Konversation und Urlaut" (HKB Bern) über den Sprechakt im Neuen Musiktheater. Er promoviert bei Prof. David Roesner zu digitaler Videobearbeitung im Composed Theatre. 2015 erschien im transcript Verlag die Publikation AnnaSophie Jürgens, Tassilo Tesche (Hg): 'LaborARTorium – Forschung im Denkraum zwischen Wissenschaft und Kunst'.

 

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