Theaterwissenschaft München
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Vortrag von Frau PD Dr. Katharina Keim im Rahmen des Faust Festivals München 2018

" Nachspiel auf dem Theater - Zur Bühnengeschichte von Goethes Faust"

04.07.2018

Vortrag von Frau PD Dr. Katharina Keim

"Nachspiel auf dem Theater - Zur Bühnengeschichte von Goethes Faust"

Veranstalter: LMU München, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Vortragszyklus: Faust und die Wissenschaften" des Seniorenstudiums der LMU München

Kooperationspartner: Faust Festival München 2018

Zeit: 04.07.2018, 16.15 - 17.45 Uhr
Ort: LMU München, Hauptgebäude, Hörsaal Audi Max A 030
Eintritt frei

"Faust I" wurde zwar bereits 1808 veröffentlicht, doch sollte es zwanzig Jahre dauern, bis das Drama in einem öffentlichen Theater gespielt wurde und zum deutschen Bühnenklassiker schlechthin avancierte. Nicht anders erging es dem zweiten Teil der Tragödie, auch er fand erst zwei Jahrzehnte später seinen Weg ins Theater. Welche Gründe stecken hinter dieser verspäteten Bühnenrezeption?
Anders als die Weimarer Stücke seines Dichterfreundes Schiller hat Goethe seinen "Faust" nicht für, sondern gegen die Bühnenkonventionen der damaligen Zeit verfasst. Die Streiflichter der Bühnengeschichte des Werks – von der Uraufführung über die ersten Gesamtaufführungen der Gründerzeit, den Regietheater-Experimenten der Weimarer Republik bis hin zum heutigen postdramatischen Theater – erweisen sich als wechselvolle Auseinandersetzung mit den institutionellen Rahmenbedingungen des Theaters, mit Zensur und traditionellen Rollenauffassungen jenseits einer einsträngigen ideologischen Indienstnahme der Titelgestalt. Aus theaterwissenschaftlicher Sicht ist Goethes "Faust", wie schon Bertolt Brecht konstatierte, nicht nur ein Klassiker sondern auch ein "Jungbrunnen des deutschen Theaters".