Theaterwissenschaft München
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Gastvortrag von Prof. Dr. Martin Puchner (TWM Forschungskolloquium)

Zwölf Jahre Mellon School: Eine Abschlussbetrachtung zu Themen, Methoden, und Entwicklungen in der Theaterwissenschaft

14.12.2022

Herzliche Einladung zum Gastvortrag von Prof. Dr. Martin Puchner (Harvard University)

Zwölf Jahre Mellon School: Eine Abschlussbetrachtung zu Themen, Methoden und Entwicklungen in der Theaterwissenschaft

im Rahmen des TWM Forschungskolloquiums

Zeit: Mittwoch, 14.12.2022, 12.00 Uhr c.t.
Ort: Institut für Theaterwissenschaft, Georgenstr. 11, Seminarraum 009
Hybrid-Veranstaltung via Zoom

Foto Martin Puchner

Expose:
Von 2011- 2022 richtete ich jährlich eine theaterwissenschaftliche Sommerschule an der Harvard University aus. Das Ende der Schule soll nun zum Anlass für eine Diskussion über den gegenwärtigen Stand der Disziplin genommen werden, oder zumindest dazu, ein paar Entwicklungen und Schwerpunkte zu identifizieren. Einleitend werde ich vier Themen darstellen: 1. Aktivismus; 2. Quantitative Methoden; 3. Public Humanities; und 4. Post-critique. Unter 1. fallen besonders zwei Trends, die die Sommerschule geprägt haben: Occupy Wall Street und Black Lives Matter! Unter 2. neue qualitative Methoden, wir zum Beispiel eine Analyse zum Broadway basieren auf großen Datensätzen, und eine Darstellung von Netzwerken im Jiddischen Theater. 3. Durch den starken Rückgang aller kunst- und geisteswissenschaftlichen Fächer gibt es immer mehr Rufe nach einer öffentlichkeitswirksameren Forschung; dazu gehören populärwissenschaftliche Publikationen aber auch podcasts und soziale Medien. 4. Während das Selbstverständnis vieler Geisteswissenschaftler nach wir vor auf Kritik beruht, haben Rita Felski und andere das Ende der Kritik gefordert. Damit soll sich unsere Disziplin neu ausrichten. Ausgehend von diesen vier Themen, hoffe ich eine Diskussion zu leiten. Obwohl die Mellon School international ausgerichtet war, sind die angesprochenen Themen doch auch stark im Kulturgeschehen der USA verankert. Ein Vergleich zur deutschen Theaterwissenschaft wäre daher vielleicht besonders interessant.

Kurzvita:
Martin Puchner ist Inhaber des Byron and Anita Wien Lehrstuhls für Drama, English, and Comparative Literature an der Harvard University, wo er auch den Studiengang Theater, Dance, and Media gegründet hat. Publikationen zu Theater, Literatur, Philosophie und Kunst, u. a. Stage Fright: Modernism, Anti-Theatricality and Drama (auf deutsch unter dem Titel Theaterfeinde bei Rombach erschienen); The Drama of Ideas: Platonic Provocations in Theater and Philosophy; Poetry of the Revolution: Marx, Manifestos, and the Avant-Gardes; The Written World: How Literature Shapes History (auf deutsch als Die Macht der Schrift bei Karl Blessing erschienen); The Language of Thieves: The Story of Rotwelsch and One Family's Secret History (auf deutsch unter dem Titel Die Sprache der Vagabunden bei Siedler erschienen); und Literature for a Changing Planet. Martin Puchner ist dankbar, dieses Jahr auf Einladung von Christopher Balme am Käte Hamburger Kolleg global dis:connect verbringen zu dürfen.

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