Theaterwissenschaft München
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

El Periférico de Objetos

alvarez_m        wehbi


Die weltweit bekannte, vielfach mit Preisen ausgezeichnete argentinische Gruppe El Periférico de Objetos (“Der Rand der Objekte”) wurde 1989 in Buenos Aires von den fünf multitalentierten Künstlern Emilio García Wehbi, Ana Alvarado, Daniel Veronese, Alejandro Tantanián und Román Lamas gegründet. Die Mitglieder der Gruppe schreiben, inszenieren und spielen in jeweils wechselnden Konstellationen. Zu ihren großen Erfolgen zählen die Inszenierungen Ubu Rey nach Alfred Jarry (1989), El hombre de Arena (1991), Camara gesell (1994) nach Daniel Veronese, Máquina Hamlet nach Heiner Müller (1995), Circonegro (1996) und Zooedipus (1998), Monteverdi Método Bélico (2000), Apogrifo 1: El Suicidio (2002) und zuletzt das am Münchner Spielart Festival 2005 gezeigte Manifiesto de Niños.

Die hohe performative Qualität ihrer Darbietungen ergibt sich aus der spannungsreichen Überschneidung zwischen bildender Kunst und Theater: Das theatrale Universum von El Periférico de Objetos lebt von der Kombination der schauspielerischen Darstellung mit Puppen, Objekten und Materialien. Diese an Artaud geschulte ästhetische Strategie erlaubt es nicht nur, herkömmliche Darstellungs-Grenzen zu überschreiten, sie führt außerdem eine unauflösliche Ambiguität zwischen Lebendigem und Gegenständlichem in das Theater ein, hebt die Individualität der Figuren auf, distanziert von der Alltagserfahrung und entgrenzt das Gezeigte ins Magisch-Symbolische. El Periférico de Objetos versuchen auf diese Weise, ihr Publikum mit drängenden politischen, gesellschaftlichen, philosophischen und existentiellen Problematiken auf einem komplexeren Niveau zu konfrontieren, das Reflexion und Affekt gleichermaßen umfasst und in höchst spannungsreiche Beziehungen setzt.

Die Theaterwissenschaft München twm freut sich, mit Maricel Alvarez und Emilio García Wehbi zwei prominente Mitglieder der Gruppe für einen Workshop sowie eine daran anschließende Performance gewonnen zu haben.