Theaterwissenschaft München
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Gastvortrag von Jaš Otrin (TWM Forschungskolloquium)

"Personalentwicklung im Theater"

23.01.2019

Foto Jas OtrinGastvortrag von Jaš Otrin (Promovend am Institut für Theaterwissenschaft der LMU München)

"Personalentwicklung im Theater"

im Rahmen des TWM Forschungskolloquiums

Zeit: Mittwoch, 23. Januar 2019, 12.15 bis 14.00 Uhr
Ort: Institut für Theaterwissenschaft, Georgenstr. 11, Raum 109

Personalentwicklung im Theater bildet sowohl in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung als auch in der Praxis des Theaters ein Desiderat. Die entstehende Promotion widmet sich der Entwicklung der Künstler als Stakeholder innerhalb des Theaterbetriebs und möchte der Zielgruppe – den Trägern und Leitungen der Theater – eine Handlungsempfehlung aus-sprechen. Aus diesem Grund wird zu Beginn die Personalentwicklung als ein Teil des Human Ressources Managements aus der Perspektive der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur behandelt. Daran anschließend wird mittels der Auswertung von zwei Umfragen der aktuelle Stand aus der Perspektive der Tanzcompagnien ermittelt, wobei die Ergebnisse in drei Teilen ausgewertet und diskutiert werden. Relevante PE-Maßnahmen werden im Anschluss daran in drei Kategorien unterteilt:
(1) ‚On the Job’-PE-Maßnahmen im Berufs- und Ensemblealltag. Mittels Feldforschungen an drei deutschen Tanzcompagnien wird durch Beobachtung der Kreationsprozesse und durch Befragung von Choreografen ein Beitrag zu dem noch jungen Feld der Probenforschung geleistet.
(2) ‚Near the Job’-PE-Maßnahmen, die schwerpunktmäßig mit der Tanzmedizin korrelieren, wobei es um den Erhalt, die Verbesserung bzw. eine schnellere Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit von Tänzern durch die Tanzmedizin geht.
(3) ‚Out of the Job’-PE-Maßnahmen. Die zeitlich begrenzte Karriere eines Tänzers und die meist fehlenden beruflichen Perspektiven zeichnen die Periode der Transition aus. Wegen hoher Anforderungen und einer kurzen Karriere sind Fortbildungsmaßnahmen von einer hohen Dringlichkeit und Bedeutung, weswegen der Bedarf an rechtzeitiger und systematischer Ermittlung der Interessen und Fähigkeiten der einzelnen Tänzer in der vorliegenden Arbeit einen hohen Stellenwert einnehmen wird. Aufgrund der hohen Anforderungen, der kurzen Karriere und nachfolgenden Transition scheint vor allem für Theatertänzer eine strategische PE unerlässlich. Dazu möchte die Arbeit beitragen.

Jaš Otrin ist Kulturmanager und ehemaliger Balletttänzer. Im Laufe seiner ersten Karriere hat er an Bühnen in München, Amsterdam, Berlin, Zagreb u. a. so gut wie alle ersten Rollen des Repertoires des Klassischen Tanzes verkörpert sowie in zahlreichen Kreationen mitgewirkt. Nach seiner aktiven Zeit als Tänzer fungierte er zunächst als künstlerischer Leiter des Balletts des Slowenischen Nationaltheaters, bevor er die Agentur OtrinArtManagement GmbH gründete, die sowohl individuelle Künstler als auch institutionelle Klienten betreut.
Nach einem verkürzten Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr absolvierte er den Weiterbildungsstudiengang „Musik- und Theatermanagement“ sowie den Master-Studiengang Theaterwissenschaft an der LMU München. Darüber hinaus hat er an der Allensbach University den MBA in General Management abgeschlossen.
Ehrenamtlich engagierte sich Jaš Otrin u. a. als Vorstandsvorsitzender des Fördervereins Tanzkunst Deutschland e. V., der bis 2018 für die Verleihung des Deutschen Tanzpreises und für die Produktion der Galaveranstaltung verantwortlich war.

 

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