Theaterwissenschaft München
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Michael Gissenwehrer, Gerd Kaminski (Hrsg.): In der Hand des Höllenfürsten sind wir alle Puppen

Grenzen und Möglichkeiten des chinesischen Figurentheaters der Gegenwart
(2008) Band 11

Nr. 51 der Berichte des Österreichischen Inst. für China- und Südostasienforschung

Während sich das traditionelle Puppenspiel, das Marionettentheater und das Schattenspiel in den chinesischen Städten im Verdrängungswettbewerb mit DVD und Fernsehen kaum behaupten können, werden ihnen am Land durch ihr Mitwirken im religiösen und familiären Umfeld der Gemeinschaften durchaus Überlebenschancen zugestanden.
Auch führende Regisseure des Sprechtheaters, darunter Lin Zhaohua und Wang Yansong, entdecken auf der Suche nach neuen Darstellungsformen die alten Figuren und erproben ihre antirealistischen Qualitäten.
Der gefeierte Dramatiker Huang Weiruo schickt in seinem Stück Der Studiosus und der Henker, das in diesem Band zur Gänze abgedruckt ist, Puppen und Schauspieler auf eine irrwitzige Reise in die chinesische Theatergeschichte und in das Jahr 1905. Damals wurden die grausamen Hinrichtungen und die Beamtenprüfungen abgeschafft. Ein erfolgloser Studiosus und ein frustrierter Henker können sich schließlich mehr oder weniger fachfremd als Metzger bewähren.