Theaterwissenschaft München
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Vortrag von Dr. Rasmus Cromme und Dominik Frank M.A.

"Die Bayerische Staatsoper in der NS-Zeit"

12.07.2019

Vortrag von Dr. Rasmus Cromme und Dominik Frank M.A.

"Die Bayerische Staatsoper in der NS-Zeit"

im Rahmen der Vortragsreihe "Die Künste unter Druck - Zwischen Widerstand und Instrumentalisierung", veranstaltet von den Fachschaften Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft

Zeit:Freitag, 12. Juli 2019, 18 Uhr c.t.
Ort: LMU-Hauptgebäude, Hörsaal M209

Foto Cromme und Frank

Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Clemens Krauss und Oberspielleiter Rudolf Hartmann sollte am Münchner Nationaltheater im Auftrag Adolf Hitlers ein "Musteropernhaus" für das Deutsche Reich entstehen. Der Vortrag zeichnet die dafür notwendigen Strategien der nationalsozialistischen Kulturpolitik nach: Von der Umstrukturierung des Ensembles über die Enteignung jüdischer Wohnungen für neu engagierte Starsänger*innen bis hin zur Spielplan- und Inszenierungspolitik. Während auf der Bühne das Prinzip der sogenannten „Werktreue“ die Blaupause für nationalsozialistische Ideologie lieferte, wurden zeitgenössische Opern ausschließlich gespielt, wenn sie propagandistisch nutzbar gemacht werden konnten, bspw. Richard Strauss‘ Friedenstag und Werner Egks Zaubergeige.

Dr. Rasmus Cromme (Foto links) promovierte zur Geschichte des Gärtnerplatztheaters. Aktuell ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterwissenschaft der LMU, koordiniert den BA-Studiengang und arbeitet in der Projektkoordination der ortsverteilten DFG-Forschungsgruppe "Krisengefüge der Künste: Institutionelle Transformationsdynamiken in den darstellenden Künsten der Gegenwart".

Dominik Frank M.A. (Foto rechts) ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth und promoviert dort zu Oper in totalitären Systemen. Daneben arbeitet er als Regisseur, Theaterpädagoge und Referent an der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Beide waren von 2013-2016 Mitarbeiter im von Prof. Dr. Jürgen Schläder geleiteten Forschungsprojekt Wie man wird, was man ist – Die Bayerische Staatsoper vor und nach 1945. Die Publikation ist 2017 erschienen.